Trubel in Salem
Da wir uns am Halloween-Abend befinden, fallen die drei Grazien in der Stadt trotz exotischer Kluft nicht weiter auf. Entsprechend unbekümmert sorgen die Schwestern überall für Chaos, verlieren dabei aber ihr Ziel nicht aus den Augen: Um vollständig ins Lebens zurückzukehren, brauchen sie schließlich eine Kinderseele. Andernfalls sterben sie zum Morgengrauen. Diesmal für immer.
Wie teilweise kultig und prägend die Gags in Hocus Pocus waren,merke ich spätestens immer dann, wenn Sarah Jessica Parker irgendwo auftaucht und ich, auch nach all den Jahren, instinktiv noch immer „Stolperschwelle!“ brülle. Der Rest der Welt mag sie als Carrie Bradshaw kennen, für mich wird sie immer die etwas unterbelichtete Sanderson-Schwester mit dem schönen Lied bleiben.
Bette Midler in Hochform
Apropos Lied: Man holt sich nicht eine Entertainerin vom Kaliber einer Bette Midler für einen Film, und um sie dann nicht zumindest einmal eine Gesangsnummer aufs Parkett legen zu lassen. Und wenn sie auch im Rest des Films ohnehin großartig ist und sichtlich Spaß an ihrer unansehnlichen Aufmachung hat, in der Szene, wo sie „I Put a Spell On You“ zum Besten gibt, ist sie noch viel großartiger. Dass dabei ein großer Teil von Salem verzaubert wird und Max, Dani und Alison alleine dastehen, ist natürlich ein netter Nebeneffekt.
Also liegt es an den drei Kindern, die drei Hexen aufzuhalten. Alison arbeitet in dem Museum, das den Schwestern gewidmet ist und kennt sich dementsprechend mit allerlei Okkultem aus. Das wiederum ist ganz gut so, denn als ihr nächstes Opfer haben sich Winifrid, Sarah und Mary ausgerechnet Max‘ Schwester Dani ausgesucht.
Unglaubliche Verbündete
Hilfe bei dem aussichtslosen Unterfangen bekommen Max, Dani und Alison von zwei unerwarteten Verbündeten: Dem sprechenden Kater Thackery, der einst ein Junge war und von den Schwestern vor 300 Jahren in eine Katze verwandelt wurde, und dem Untoten Billy.
Ein neuer alter Bekannter
Und weil’s so schön ist: Sollte euch Thackery Binx in seiner menschlichen Form irgendwie bekannt vorkommen, liegt es daran, dass Sean Murray mittlerweile täglich über den deutschen Bildschirm flimmert: In der Serie NCIS spielt er den ewigen Neuling Tim McGee. Thackery, wie schön, dass du doch erwachsen werden durftest. Wir hoffen, deiner Schwester geht es auch so gut.
Es wäre natürlich kein Disneyfilm, wenn es nicht auch irgendwo um die erste Liebe ginge. Und darum, dass Max sich mit seiner Rolle als großer Bruder abfindet und sich mit seiner Schwester verträgt. Und wenn es am Ende nicht ein klein wenig traurig würde. Das alles gehört aber irgendwie mit zum Wohlfühl-Faktor des Films. Ein bisschen Disney-Magie hat schließlich noch nie geschadet. Übrigens, erinnert ihr euch noch an die Zeit, als Thora Birch gefühlt in jedem Film zu sehen war? Was ist passiert? Wir vermissen dich!
Herbstgefühl inklusive
Das ultimative Herbst- und Halloweengefühl des Films entsteht natürlich auch durch das Setting. Amerikanische Ostküste? Indian Summer? Herbstlaub in allen Farben? Kürbisse überall? Check. Wer da nicht in Herbststimmung kommt, ist selbst Schuld.
Hocus Pocus 2?
In den letzten Jahren machten immer wieder Gerüchte die Runde, Disney würde sich zu einem Sequel hinreißen lassen. Immerhin hatten Bette Midler, Kathy Najimy und sogar Sarah Jessica Parker ihr Interesse bekundet, in einer Fortsetzung mitzuwirken. Ob das aber tatsächlich geschehen wird, scheint derzeit noch ungewiss.
Eigentlich ist das auch ganz gut so. Manche Filme brauchen keine Fortsetzung, und Hocus Pocus ist großartig so, wie er ist. Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss rausfinden, ob auch mein Staubsauger fliegen kann.
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Kommentare von Steffi